Emma (Roman)

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Lara Studer
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Britt-Marie

Hallo liebe Janeites da draußen,

wir sind wieder da mit einer regulären Folge! Und passend* (*gut, wir sind ein paar Monate zu spät) zum Start des neuen Emma Films besprechen wir heute Emma – der Roman!

Wie ihr schnell rausfindet könnt geht hierbei nicht nur um Emma Woodhouse und ihre Machtenschaften als Heiratvermittlerin, sondern auch um die Definition von Haferschleim und ob die titelgebende Hauptfigur als die erste „echte“ Feministin in Jane Austens Werken angesehen werden kann.

Die Verfilmung von Emma aus dem 2020 gibt es mittlerweile für 10 Euro bei Amazon und Konsorten zu leihen.

Du kannst aber die physische DVD auch dort vorbestellen (Erscheinungsdatum 16. Juli 2020)



In der nächsten Folge besprechen wir dann einmal die Verfilmung mit Gwyneth Patrow von 1996 und die BBC Verfilmung mit Kate Beckinsale aus dem selben Jahr.


Intro and Outro Song „Beauty“ by Spectacular Sound
Beauty by Spectacular Sound Productions is licensed under a Attribution-ShareAlike License.

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6 Gedanken zu „Emma (Roman)

  1. Hallo ihr Lieben,

    heute komme ich endlich dazu, wie schön. =)

    Die Porridge-Frage stellte ich mir auch schon. Was ich hörte war, dass der klassische Porridge traditionell stundenlang über dem Feuer stand/hing und mit Wasser gemacht wurde. Also wohl das war, was man griffbereit im Haus hatte.
    Die feinen Haferflocken, die wir heute so simple kaufen, bringen ja schon nach wenigen Minuten ein bekömmliches Ergebnis. Ich denke, dass dieser Haferschleim mit Nichten das ist, was man in der Literatur unter Porridge verstand.

    Leider finde ich es gerade nicht mehr, ich hatte gelesen, dass sowohl der Prinzregent, als auch seine Tochter Charlotte, Austen sehr gerne lasen und der Wunsch der Widmung über den Bibliothekar weitergegeben wurde. Ich weiß nicht, ob sie die Widmung nicht gerne gemachte haben soll, aber es brachte sicher viel Werbung für das Buch und ihr Werk, jemandem so prominenten und einflussreichen auf Eingabe hin zu widmen.

    Ihr stellt es in der Besprechung gut heraus. Emma ist aufgrund ihrer Herkunft, Standes und vielleicht auch Alters, einfach sehr in ihrer privilegierten Welt gefangen. Korrekturen kommen nicht von den Menschen, die sie machen könnten, nur Mr. Knightley versucht ihr den Blick auf die Lebensrealitäten von anderen zu weiten, wie bspw. der von Harriet. An ihr merkt man, dass sie im Grunde keinen Bedarf hat sich aufgrund des Ansehens und Reichtums eine vernünftige Aufgabe zu suchen. Dabei ist sie auch in meinen Augen nicht fies oder durchweg unsympathisch. Ich empfinde sie als noch „sehr jung“, wenig gereift. Diese Reife und ein Stück Demut erlangt sie im Laufe des Buches. Mal ehrlich, allein diese erste Ehestiftung ist doch eher Einbildung von ihr. Mr. Weston hätte doch sicher so oder so geworben, ganz gleich was Emma denkt getan zu haben.

    Ich kann mir vorstellen, dass zur Zeit des Buches Emma als Figur weit unsympathischer wirkte als heute. Wir können uns womöglich nicht so sehr in ihre privilegierte Lage hineinversetzen: reich, schön, gepampert, unabhängig, keine Nöte zu Anfang des 19. Jhds. und in diesem Rahmen dargestellt, ist es uns womöglich schwerer in die Sicht von damaligen Leser*innen einzufühlen. Damals verzieh man einer Dame in dieser Stellung sicher lieber einen Makel wie Schüchternheit, wie bei Georgiana Darcy oder konnte mit Unbedachtheiten und Überheblichkeit bestens klarkommen, wenn es nicht die Heldin betraf. Emma ist in meinen Augen am Anfang wirklich unreif, sehr unerfahren und einsam. Ich würde zu gerne wissen, wie sie sich im Laufe der nächsten Jahre entwickelt haben würde.
    Daher kann ich gut verstehen, dass sie sich Harriet annimmt. Was für diese eine große Ehre ist, von einer Frau so viel höher gestellt als Vertraute ausgesucht worden zu sein. Da finde ich es wichtig an die gesellschaftlichen Konventionen der Zeit zu denken. Es war an Emma bspw. vorzugeben, wie sie Leute auf der Straße grüßte. Ob es zwischen ihr und Harriet über einen höflichen Knicks zum Hände reichen hinausging oder diese von Emma unbeachtet blieb. Harriet kann Emma nie beim Vornamen nennen, während Emma dies selbstverständlich tut. Ich denke es passt zu sagen, dass Emma im Laufe des Buches versteht, dass in jeder Hinsicht Verantwortung mit ihrer Stellung erwächst und denke daher, dass sie sich gut macht mit den Jahren und nicht zu einer hysterischen, selbstsüchtigen Furie werden würde.

    Es ist nicht allgemein gebräuchlich, aber bei uns nennt man Mr. Knightley den Schwippschwager von Emma.

    Herzliche Grüße
    TaoTao =)

    1. Wir hatten da gar nicht mehr richtig drüber gesprochen, aber Austen wollte wohl keine Widmung schreiben, wurde dann am Ende aber von ihrer Familie doch vom Gegenteil überzeugt. Ist ja auch nicht das Schlechteste beim Prinzregenten einen Stein im Brett zu haben! ^^

  2. Moin!

    Es freut mich, dass ich etwas beitragen kan, auch wenn es was kleines ist:

    Gruel ist eigentlich britisches Englisch und ich bin Ami, aber, in den USA ist „Gruel“ eine Art von wässrigem „Porrige“ oder Haferbrei. Also, ein Haferbrei mit mehr Wasser drin.

    Cupcakes vs. Muffins:
    Cupcakes sind süß und haben am meistens „frosting“ (Glasur) auf. Cupcakes werden auf Eischwerteig gebacken.

    Muffins, dagegen, sind „savory“, und savory bedeutet, nicht süß.
    Muffins können Beeren enthalten, aber sie sind nicht süß wie cupcakes.

    Sweet vs savory ist Nachtisch-süß und savory ist „saltzig“ oder nicht-süß.

    Entschuldigen bitte mein Deutsch – ich bin nur Anfängerin auf Deutsch.

    1. Hallo Amerikanskan,

      jetzt sind wir endlich aufgeklärt! Wie du gemerkt hast, ist das ein Thema da kann man seitenweise oder eher stundenweise darüber sprechen.
      Das mit Sweet vs savory war mir so nicht bewusst. Hier in Deutschland werden Muffins gleichwertig als Dessert behandelt wie Cupcakes auch. Außer es sind Gemüsemuffins (was eher selten vorkommt.)

      Liebe Grüße und vielen Dank für die Aufklärung
      Lara

    2. Ah, verstehe. Ist aber auch wirklich ein bisschen verwirrend im direkten Vergleich. Vor allem weil für mich „Beeren“ auch in die Kategorie „süß“ fallen. Danke für die Aufklärung. 🙂

      1. Moin!

        Beeren machen das Brot oder den Muffins-Teig nicht unbedingt süß. Denk Nüsse oder Beeren im Brot oder Muffins. Aber, cupcakes, sind immer süß, mit oder ohne Beeren drin.

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